In der Europäischen Union ist der kulturelle und kreative Sektor (Kultur- und Kreativwirtschaft, KKW) ein wichtiger Arbeitgeber. Etwa 3,8 % der Gesamtarbeitskräfte in der EU, was 8,7 Millionen Menschen entspricht, sind in diesem Sektor tätig. Diese Branchen umfassen 1,2 Millionen Unternehmen und tragen wesentlich zur kulturellen Vielfalt und sozialen Kohäsion bei.
Besonders interessant für Deutschland ist, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im kulturellen Sektor eine hohe Selbständigenquote aufweisen. Fast ein Drittel (31,7 %) der Kulturarbeiter in der EU sind selbstständig, wobei dieser Anteil in einigen Ländern, wie den Niederlanden und Italien, sogar noch höher ist. Dies spiegelt die unabhängige und spezialisierte Natur vieler Berufe im kulturellen Sektor wider, wie Autoren, darstellende Künstler, Musiker, Maler, Bildhauer oder Handwerker.
In Deutschland zeigt sich, dass Künstler und Schriftsteller eine wesentlich höhere Selbstständigkeitsrate haben als im Durchschnitt der nationalen Wirtschaft. Dies unterstreicht die Bedeutung der kulturellen und kreativen Sektoren für die Schaffung von Arbeitsplätzen und die wirtschaftliche Entwicklung, sowie die speziellen Anforderungen und Herausforderungen, die mit einer Karriere in diesen Bereichen verbunden sind.
Als sichtbarer Teil deiner Stadt, in dem dein kreatives Unternehmen ansässig ist, baust du engere Bindungen zu Gemeindemitgliedern auf, die dann eher geneigt sind, deine Kunstangebote zu nutzen und deine Kunstwerke oder kreativen Dienstleistungen zu erwerben.
Hier sind einige 3 bedeutsame Methoden, um dein Kunstunternehmen tiefer in die lokale Gemeinschaft zu integrieren:
3 Methoden der Integration deines Kunstunternehmens in die Gesellschaft
Lokale Sponsorings übernehmen
Erwäge die Unterstützung eines Charity-Events als Sponsor. Platziere deinen Namen und deine Marke auf den Spendenformularen und dem Werbematerial der Veranstaltung. Das Unterstützen der lokalen Veranstaltungen durch Auftritte oder Platzierung deiner Kunst ist beispielsweise eine fantastische Methode, mehr Menschen zu erreichen.
Workshops und Präsentationen in Schulen geben
Viele junge Menschen träumen davon, künstlerisch selbstständig zu werden, wissen aber nicht, wo sie anfangen sollen. Dein Fachwissen ist wertvoll. Kontaktiere die Lehrkräfte für Wirtschaft oder Kunst an lokalen Schulen und biete an, Workshops oder Kurse über dein Kunstfeld zu geben.
Praktika für Schüler anbieten
Suche lokale Schüler für Sommerpraktika oder nachmittägliche Arbeitsplätze. Praktikanten sind in der Regel eifrig, zu lernen und sich zu beweisen. Indem du regelmäßig Schülerpraktikanten einstellst, zeigst du dein Engagement, die nächste Generation in der Gemeinde zu unterstützen und zu fördern.
Schlüsselwege von Kunstunternehmen zur Bereicherung ihrer Community
Kleine Kunst- & Kulturunternehmen sind nicht nur ein Anker in der lokalen Wirtschaft, sondern auch zentrale Akteure in der Kunstwelt.
Hier sind vier Schlüsselwege, auf denen sie speziell für Künstler und Kunstunternehmer ihre Gemeinschaften bereichern:
- Arbeitsplätze für Kreative: Kleine Kunstbetriebe bieten nicht nur Jobs, sondern schaffen auch Nischen, in denen Künstler sowohl arbeiten als auch ihre Talente ausbauen können. Diese Arbeitsplätze sind oft flexibel und ermöglichen es Künstlern, ihre kreativen und geschäftlichen Fähigkeiten zu entwickeln.
- Förderung lokaler Kulturen: Indem sie lokale Materialien verwenden und lokal vermarkten, tragen kleine Kunstunternehmen dazu bei, den kulturellen Reichtum der Gemeinschaft zu bewahren und zu fördern. Dies stärkt nicht nur die lokale Wirtschaft, sondern auch das kulturelle Erbe.
- Innovative Impulse: Künstlerische Kleinunternehmen sind oft an der vordersten Front der Innovation. Sie bringen neue Ideen und Techniken in ihre Gemeinschaften, was häufig zu weiteren kreativen und geschäftlichen Entwicklungen führt. Diese Innovationen bereichern die kulturelle Landschaft und inspirieren sowohl Gemeindemitglieder als auch andere Künstler.
- Inklusion und Diversität fördern: Kunstbezogene Kleinunternehmen sind häufig Pioniere in der Förderung von Diversität und bieten Plattformen für unterrepräsentierte Künstler. Sie unterstützen eine Vielzahl von Stimmen und Perspektiven, die dazu beitragen, eine integrative und vielfältige Kunstszene zu schaffen. Diese vielschichtigen Beiträge von kleinen Kunstunternehmen stärken nicht nur die ökonomische Basis ihrer Gemeinden, sondern fördern auch einen lebendigen und nachhaltigen kulturellen Ausdruck. Durch ihre Arbeit tragen sie wesentlich zur Vitalität und Diversität des künstlerischen Lebens bei.
FAZIT
Die kulturelle und kreative Wirtschaft der EU ist eine treibende Kraft für Beschäftigung, Innovation und kulturelle Vielfalt. Besonders in Deutschland spielen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) im kulturellen Sektor eine entscheidende Rolle für Selbstständige, indem sie eine hohe Selbständigenquote aufweisen und viele Nischen für Künstler schaffen.
Durch die Integration ihrer Arbeit in die lokale Gemeinschaft können Kunstunternehmer und kreative Arbeitsplätze fördern, lokale Kulturen bewahren, innovative Impulse setzen und die Diversität der Kunstwelt stärken.
Die Methoden zur Einbindung in die Gesellschaft, wie lokale Sponsorings, Workshops und Praktika, ermöglichen es kreativen Unternehmen, nachhaltige Beziehungen zu ihrem Umfeld aufzubauen. Auf diese Weise tragen sie zur wirtschaftlichen Entwicklung und kulturellen Bereicherung ihrer Gemeinden bei, indem sie Beschäftigungsmöglichkeiten schaffen, die Identität lokaler Kulturen fördern und neue, innovative Ansätze in die Kunstlandschaft bringen.
In einer immer vernetzten Welt ist es für Künstler und Kreative unerlässlich, diese Bindungen zu pflegen und ihre Kunstunternehmen tief in der Gemeinschaft zu verankern. Ein solcher Ansatz sichert nicht nur ihre wirtschaftliche Stabilität, sondern unterstützt auch die Erhaltung und Weiterentwicklung der kulturellen Vielfalt und Kreativität.
