Novelle
Die Novelle ist eine literarische Gattung mit vielen Merkmalen. Sie ist länger als eine Kurzgeschichte, aber kürzer als ein Roman und bietet einen einzigartigen Erzählrahmen.
Merkmale einer Novelle
- Länge und Struktur: Novellen sind im Allgemeinen kürzer als Romane, aber länger als Kurzgeschichten. Sie umfassen typischerweise 10.000 bis 40.000 Wörter. Ihre Struktur ist meist straffer und fokussierter als bei Romanen.
- Zentraler Konflikt: Novellen konzentrieren sich normalerweise auf einen einzelnen zentralen Konflikt oder ein Hauptereignis. Dieser Konflikt bestimmt die Handlung und ist oft entscheidend für die Charakterentwicklung.
- Begrenzte Anzahl von Charakteren: Im Gegensatz zu Romanen, die eine Vielzahl von Charakteren und Handlungssträngen haben können, konzentrieren sich Novellen tendenziell auf eine kleinere Anzahl von Charakteren. Dies ermöglicht eine tiefere Charakterentwicklung in einem begrenzten Rahmen.
- Themen und Symbole: Die Novelle ist bekannt für ihre thematische Tiefe und die häufige Verwendung von Symbolen. Ein zentrales Thema zieht sich oft durch die Geschichte und schafft eine Bedeutungsebene.
- Wendepunkte: Viele Novellen enthalten einen Wendepunkt oder eine unerwartete Wendung, die die Richtung der Geschichte radikal ändert. Dieser Wendepunkt ist oft von zentraler Bedeutung für die Botschaft oder das Thema der Novelle.
- Realistische Erzählung: Obwohl Novellen in jedem Genre geschrieben werden können, zeichnen sie sich oft durch einen realistischen Erzählstil aus, der sich auf glaubwürdige Charaktere und Situationen konzentriert.
- Emotionale Intensität: Novellen haben aufgrund ihrer fokussierten Handlung und Charakterentwicklung oft eine starke emotionale Wirkung auf die Leser.
- Falkentheorie: Die Novelle wird oft mit der „Falkentheorie“ von Paul Hays in Verbindung gebracht, wonach die Novelle um ein zentrales symbolisches Objekt oder Ereignis (einen „Falken“) herum aufgebaut ist, das das zentrale Thema der Geschichte symbolisiert.
