So führst du Sammler sicher zur Entscheidung
Preise sind nicht nur Zahlen. Sie sind ein Versprechen: Hier weiß jemand, was sein Werk wert ist – und macht mir den nächsten Schritt leicht. Zwischen vollständiger Transparenz und „Preis auf Anfrage“ liegt kein richtig oder falsch.
Es geht um Haltung, Positionierung und den Fluss deiner Prozesse: Wie kommen Menschen von „Gefällt mir“ zu „Ich werde Sammler“ – ohne Reibung, ohne Bauchweh?
Wann sichtbare Preise stark sind
Stell dir vor, jemand entdeckt deine Serie auf dem Handy. Ein klarer Preis neben dem Werk wirkt wie eine offene Tür: transparente Orientierung, schnelle Selbstqualifizierung („passt zu mir / passt nicht“) und ein Kaufimpuls ohne Schamgefühl. Besonders bei Editionen, Prints, kleineren Arbeiten oder Werken mit wiederholbarer Logistik funktioniert das hervorragend.
Wichtig ist die Präsentation: Preis inkl. Hinweis zu MwSt. und zuzüglich Versand, dazu ein ruhiger Hinweis auf Lieferzeit. Ein „In den Warenkorb“ oder „Jetzt anfragen“ als Hauptaktion – beides ist richtig, solange es eindeutig ist.
Angenehm wird’s, wenn Shop und Kontakte sauber zusammenlaufen: In einem Creator-System wie Favori Flow pflegst du Preise, Verfügbarkeit und Editionen zentral – Galerie, Journal und Checkout bleiben konsistent.
Wann „Preis auf Anfrage“ Sinn ergibt
Manche Werke sind exklusiv, großformatig, installativ – oder an Galerievereinbarungen gekoppelt. Hier kann „Preis auf Anfrage“ schützen: vor Preisspekulation, Preislisten-Scraping, falschen Erwartungen. Aber: „Auf Anfrage“ ist nur dann elegant, wenn die Anfrage reibungslos ist.
Ein kurzes, freundliches Formular (Name, E-Mail, optional Telefon), klare Antwortzeit („Wir melden uns innerhalb von 24–48 h“) und eine menschliche Textzeile („Wir beraten dich zu Versand, Rahmen und Hängung“) holen Hemmungen runter.
Das Beste aus beiden Welten: das Hybrid-Modell
Viele erfolgreiche Ateliers fahren zweigleisig: Preise sichtbar bei Editionen und kleineren Unikaten, „auf Anfrage“ bei High-End-Werken. Für Auftragsarbeiten funktioniert ein „ab-Preis“ sehr gut: „Porträt auf Leinwand ab 1.800 €“ – der Rahmen ist klar, der Feinschliff entsteht im Gespräch.
Auch hilfreich: eine dezente Preisliste als PDF (mit Serien und Spannweiten), die man nach Newsletter-Eintrag verschickt. Das fühlt sich nicht nach „Paywall“ an, sondern nach Service.
Wie Preise auf der Werkdetailseite wirken
Die Seite, auf der die Entscheidung fällt, braucht beides: Daten und Deutung. Zeig Größe, Technik, Jahr, Edition/Unikat, Verfügbarkeit („verfügbar“, „reserviert“, „verkauft“).
Erzähl in zwei Absätzen, warum es dieses Werk gibt. Und platziere die Aktion sichtbar: Kaufen, Reservieren, Anfragen. Wenn du große Arbeiten anbietest, ergänze Versandoptionen: „Kunstkiste / Spedition / Abholung im Atelier“. Ein kurzer Hinweis zu Zertifikat, Rahmung und Versicherung nimmt Unsicherheit.
Tipp: Viele Systeme – darunter Favori Flow – bieten Versandprofile und Checkout-Optionen wie Kartenzahlung, Wallets oder Vorkasse. Nutze, was Vertrauen schafft und zur Zielgruppe passt.
Zahlung: Sicherheit ohne Hürden
Karten (Visa/Mastercard), Apple/Google Pay und Banküberweisung decken die meisten Fälle ab. PayPal ist bequem, nicht für jede Galerie ideal – entscheide nach Gebühren und Zielgruppe.
Für Institutionen: Rechnung mit Zahlungsziel.
Für Aufträge: Anzahlung (z. B. 30–50 %) nach Briefing, Rest bei Übergabe.
Wichtig ist der Ton: freundlich, bestimmt, eindeutig. Kauf ist Beziehung – und klare Regeln machen Beziehungen leichter.
Versand: Planbarkeit ist Charme
Sprich von Anfang an über Verpackung, Versicherung und Lieferzeit. Nenne Abholung im Atelier als Option (viele lieben den persönlichen Moment), biete für größere Arbeiten Spedition an und erkläre kurz, wie gehängt wird.
Für internationale Käufe hilft eine orientierende Liste („EU, UK, USA, CH“) mit typischen Zeitspannen und dem Hinweis, dass Zölle/Steuern länderspezifisch sind. Transparenz ist kein Risiko – sie spart Nachfragen.
Rückgaben & Recht: freundlich, klar, fair
Kunst ist besonders. Editionen/Prints lassen sich kundenfreundlich regeln (z. B. Rückgabe in einem fairen Zeitfenster, sofern unbeschädigt).
Auftragswerke sind meist vom Widerruf ausgenommen, weil sie individuell angefertigt werden – formuliere das respektvoll und eindeutig.
Entscheidend ist, dass Rückgaberichtlinien, Widerruf und AGB nicht versteckt werden: Klarheit schafft Vertrauen – auch wenn niemand zurückgeben will.
Der menschliche Moment: Gespräch statt Preiskampf
Preisgespräche sind keine Prüfung. Sie sind die Chance, Wert, Logistik und Wunsch miteinander zu verbinden. Reagiere auf Budget-Signale mit Alternativen: Edition statt Unikat, kleineres Format, Ratenzahlung, Reservierung für 7–10 Tage.
Sag freundlich Nein, wo es nicht passt – und biete, wo du kannst. Das ist nicht Nachgiebigkeit, das ist Führung.
Konsistenz über alle Kanäle
Was auf der Website steht, sollte in PDF-Preislisten, EPK, Galerie-Koops und Social übereinstimmen. Aktualisiere in einem Rutsch – am besten zentral im System. Änderungen an Preisen/Editionen notierst du kurz (intern): So bleibt dein Marktbild klar, und Sammler:innen fühlen sich sicher.
Zum Mitnehmen
Zeig Preise, wo sie Orientierung schaffen. Nutze „auf Anfrage“, wo Exklusivität, Galeriepolitik oder Logistik das Gespräch brauchen. Mach Zahlung, Versand und Rückgabe menschlich und konkret. Der Rest ist Rhythmus: prüfen, anpassen, weitermalen.
Und wenn dich operative Details nerven: Ein zentrales Creator-System wie Favori Flow bündelt Werke, Preise, Editionen, Anfragen, Checkout & Versand – damit du dich auf die Arbeit im Atelier konzentrieren kannst.